Aktuelles/Presseberichte
29.09.2023
Pressemitteilung vom Landesamt für Denkmalpflege
Mittelalterliche Eliten im Gewerbegebiet
Ebsdorfergrund / Wiesbaden. Auf dem Gelände des interkommunalen Gewerbegebietes InterKom haben archäologische Grabungen beeindruckende Funde aus mehreren Epochen, insbesondere der Jungsteinzeit und dem frühen Mittelalter, zu Tage gefördert. Die hessenARCHÄOLOGIE am Landesamt für Denkmalpflege Hessen stellte die Funde am Mittwoch in Ebsdorfergrund gemeinsam mit Wissenschaftsministerin Angela Dorn sowie Vertretern der drei am Gewerbegebiet beteiligten Kommunen der Öffentlichkeit vor. Das Land Hessen unterstützt die Universitätsstadt Marburg und die Gemeinde Ebsdorfergrund (Landkreis Marburg-Biedenkopf) sowie die Stadt Staufenberg (Landkreis Gießen) bei der Entwicklung des 16 Hektar großen Gewerbegebietes.
Da vergangene Grabungen in der Umgebung archäologische Befunde erwarten ließen, wurde die Erschließung von Anfang an von der hessenARCHÄOLOGIE begleitet. Bezirksarchäologin Dr. Christa Meiborg betreute seit April 2021 Untersuchungen durch eine Archäologische Grabungsfirma Wissenschaftliche Baugrund-Archäologie GmbH. Die Funde und Befunde der Untersuchungen reichten dabei weit über das hinaus, was das Grabungsteam erwartet hatte. Damit sich die dadurch notwendigen zusätzlichen Ausgrabungen nicht zum Nachteil des Gewerbegebietes entwickelten, erhöhte das Land seine Zuschüsse auf rund 1,7 Millionen Euro. Zudem übernimmt die hessenARCHÄOLOGIE die gesamten Kosten der umfangreichen Restaurierungsarbeiten von rund 320.000 Euro, um die Funde für die Wissenschaft und nachfolgende Generationen zu erhalten.
„Das Gewerbegebiet InterKom ist ein Paradebeispiel dafür, wie Bodendenkmalpflege und wirtschaftliche Interessen erfolgreich zusammenfinden können“, erklärt Ministerin Dorn. „Wir haben hier also nicht nur bedeutende archäologische Funde aus der Vergangenheit vor uns, sondern auch das Ergebnis einer guten und konstruktiven Zusammenarbeit in der Gegenwart für ein Gewerbegebiet, das fit ist für die Zukunft.“
Wo sich künftig Unternehmen und Start-ups zusammenfinden, herrschte bereits in der Jungsteinzeit reges Treiben, wie die Funde des Teams um Grabungsleiterin Anna-Marie Dürr zeigen. Den mit Abstand größten Befund bildete eine Wallanlage aus der der Michelsberger Kultur, die durch eine Radiokarbondatierung auf etwa 4.200 bis 3.990 vor Christus datiert werden konnte.
Erfasst werden konnte ein Areal von über 9.000 Quadratmetern, welches sich unter dem angrenzenden Acker fortsetzt – die geschätzte Gesamtausdehnung erreicht etwa 1,5 Hektar. Die Anlage wurde durch eine Doppelpalisade aus halben Stämmen, sogenannten Halblingen, geschützt. Gut 700 Baumstämme wurden hierfür mit einfachen Werkzeugen gefällt. Ob die ebenfalls erfassten Pfostenbauten Teil der Anlage waren, konnte noch nicht abschließend geklärt werden.
Nicht nur das Erdwerk erstaunte die Experten, auch ein merowingisches Gräberfeld mit zwei Kreisgräben stellte ein für die Region bisher einzigartiges Fundensemble dar. Hier fanden im sechsten Jahrhundert nach Christus Mitglieder der Elite ihre letzte Ruhe. Besonders hervor sticht ein hochrangiger Mann, dem zahlreiche Waffen beigegeben wurden, darunter Schild, Lanze, Wurfspeer und Hiebschwert (Sax). Neben persönlichen Gegenständen wie etwa einer Bügelschere, Messern und eine Gürtelgarnitur war auch ein so genannter Charonspfennig Teil der Bestattung. Die Goldmünze wurde dem Mann für den Fährmann auf dem Weg in die Unterwelt in den Mund gelegt. Neben einem Kindergrab überwogen in dem kleinen Gräberfeld Bestattungen von Pferden. Eine Besonderheit stellt hier die Pferde-Hund-Bestattung dar. Innerhalb des zweiten Kreisgrabens wurde keine Bestattung entdeckt, eine Goldmünze in der Nähe deutet aber auf ein weiteres Grab einer hochrangigen Person hin.
Auf dem Gelände des interkommunalen Gewerbegebietes InterKom haben archäologische Grabungen beeindruckende Funde aus mehreren Epochen, insbesondere der Jungsteinzeit und dem frühen Mittelalter, zu Tage gefördert. Ein merowingisches Gräberfeld stellte hierbei ein für die Region bisher einzigartiges Fundensemble dar. Teil des Ensembles war ein Eimer, der hier als 3D-Rendering präsentiert werden kann. / Dr. Christian Seitz, hessenARCHÄOLOGIE
Fotos und Video: Landesamt für Denkmalpflege Hessen
hessenARCHÄOLOGIE
07.09.2022
Einstimmige Gemeindebeschlüsse und Verträge sowie die 80 % Vermarktungsquote bringen jetzt InterKom 3 und 4 an den Start
Nachdem im Regionalplan 2010 festgeschrieben wurde, dass die Gemeinde Ebsdorfergrund gemeinsam mit der Universitätsstadt Marburg ein interkommunales Gewerbegebiet in der Gemarkung Heskem zur Entwicklung zur Verfügung stellt, ist sie dem Votum des Regierungspräsidiums Gießen gefolgt und hat bereits im März 2017 einen Letter of Intent mit der Universitätsstadt Marburg geschlossen. Damit wurde der Grundstein für die heutige Entwicklung gelegt.
Die gemeinsam mit der Universitätsstadt Marburg zur Umsetzung dieses Vorhabens erarbeiteten Lösungen sahen dabei schon in 2018 vor, dass die Erschließungsressourcen wirtschaftlich sinnvoll nur würden genutzt werden können, wenn nach der Entwicklung eines ersten Gebietsteils bestehend aus InterKom 1+2 ein zweiter Gebietsteil auf diese Ressourcen würde zugreifen können. So war Bestandteil aller folgenden Überlegungen, die allesamt Grundlage der gemeindlichen Beschlüsse wurden, dass das interkommunale Gewerbegebiet auch einen Gebietsteil InterKom 3+4 östlich des ersten Gebietsteils beinhalten würde.
Wir sind sehr dankbar, dass die Gemeindevertretung der Gemeinde Ebsdorfergrund im Juni 2018 einen einstimmigen Beschluss darüber gefasst hat, alle Gebietsteile zu realisieren. Dies geschah vor dem Hintergrund, dass wir in einer Beschlussvorlage deutlich machen konnten, dass alle Verkaufspreise und Kosten für das interkommunale Gewerbegebiet auf der Basis der Entwicklung aller Gebietsteile kalkuliert wurden. Es wurde darauf hingewiesen, dass das RP Gießen der Entwicklung eines zweiten Gebietsteils dann zustimmen würde, wenn der erste Gebietsteil einen Vermarktungsstand von mindestens 60% erreicht habe.
Ebenfalls einstimmig wurden in der Folge durch die Gemeindevertretung der Gemeinde Ebsdorfergrund im März 2019 die Beteiligung der Stadt Staufenberg an der InterKom GmbH und im Jahr 2021 nach der Kommunalwahl die 1. Änderung des Bebauungsplanes zur Aufnahme der Straße Margeritenweg in die Planung beschlossen.
Dass alle Fraktionen der Gemeindevertretung in einstimmiger Einmütigkeit auch entschieden haben, das Projekt durch Gewährung einer gemeindlichen Investition in die Entwicklung von insgesamt 1,5 Mio. Euro wirtschaftlich umsetzbar zu gestalten, war für dessen Umsetzung mit entscheidend. Auch das Land Hessen unterstützt das Projekt mit insgesamt 1,6 Mio. Euro.
Wir können nun, fast drei Jahre nach der Gründung der InterKom GmbH mit Stolz vermelden, dass diese Einstimmigkeit mit dazu beigetragen hat, das Projekt zu einem Erfolg werden zu lassen. Uns ist es gelungen, die Investitionskosten in dem ursprünglich geplanten Rahmen zu halten.
Wir können verzeichnen, dass wir aktuell ca. 80% der Flächen, die wir zur Verfügung stellen konnten, an Interessenten veräußern konnten. Wir sind dabei sehr froh, dass wir ausschließlich kleine und mittlere Unternehmen aus Handwerk, Produktion und Dienstleistung aus den drei Gesellschafterkommunen zu einer Eigenentwicklung in InterKom 1+2 verhelfen konnten.
Vor diesem Hintergrund werden wir, so wie dies die einstimmigen Beschlüsse vorsehen und wie wir dies vor dem Hintergrund der ungebremsten Nachfrage für zielführend halten, den Fokus nach der Fertigstellung der Erschließung der ersten beiden Teilabschnitte auf die Entwicklung der weiteren beiden Gebietsteile richten. Wir freuen uns, dies im Sinne der gemeindlichen Gremien tun zu dürfen.
07.09.2022
Nachhaltig, service- und zukunftsorientiert:
Tankstelle mit Autohof
und umweltbewusstem, modernem Konzept entsteht vor den Toren Heskem-Möllns
Wenn alles nach Plan läuft, geht sie Ende März 2023 in Betrieb: Die neue Tankstelle mit Autohof im interkommunalen Gewerbegebiet.
Dann heißt es für die Einwohnerinnen und Einwohner der Gemeinde nicht mehr kilometerweit fahren, um die nächste Tankstelle zu erreichen.
Der Standort hätte nicht besser festgelegt werden können, denn wie eine Art Boxenstopp wird die Tankstelle ohne Umwege einfach über eine Abfahrt am neuen Kreisel - von der L 3048 oder der L 3021 kommend - anzufahren sein.
Auch LKWS und Busse haben genug Platz und können mühelos tanken und durchfahren ohne rangieren zu müssen.
Fünf Anbieter haben sich beworben
„Nicht nur die Einwohnerinnen und Einwohner profitieren von dem Bau der Tankstelle, auch für die Unternehmen, die sich hier ansiedeln ist es ein Vorteil, wenn eine Tankstelle in der unmittelbaren Nähe ist," erklärt Bürgermeister Andreas Schulz. Von Anfang an sei von den Entscheidungsträgern eine Tankstelle im interkommunalen Gewerbegebiet mit eingeplant gewesen, so der Bürgermeister weiter.
Fünf Anbieter haben sich auf die Ausschreibung beworben; das Unternehmen Knies + Lagotka GmbH und Co. KG erhielt den Zuschlag, denn es konnte den Anforderungen der Interkom GmbH bestehend aus der Gemeinde Ebsdorfergrund sowie der Städte Marburg und Staufenberg am meisten entsprechen.
Ein MobiltätsHub entsteht
„Hier entsteht ein Mobilitätshub,“ erklärt Richard Lagotka, Geschäftsführer aus Marburg, wobei das Wort „Hub“ aus dem Englischen kommt und soviel heißt wie Drehscheibe oder zentraler Ort, an den Verbindungen zusammenlaufen und neue Richtungen eingeschlagen werden können. Und diese Bezeichnung trifft es genau auf den Punkt.
Auf dem 1,2 Hektar großen Grundstück im Interkomgebiet entstehen eine Tankstelle und ein Autohof mit zahlreichen Serviceleistungen und neuem, umwelt– und ressourcenschonendem Konzept. Außerdem wird gleich an die Zukunft mit gedacht, denn bereits mit Bau der Tankstelle werden auch Schnellladesäulen errichtet, an denen in einigen Jahren – wenn Politik und Wissenschaft ihre Klimaziele vorantreiben – auch E- Fuels getankt werden können.
Bild: v.l. Tim Lagotka, Richard Lagotka, Bürgermeister Andreas Schulz und Henry Lagotka stellen die Pläne für den Bau der Tankstelle und des Autohofes vor.
Was ist genau vorgesehen?
• Im Zentrum des Autohofes werden 5 Tankpools errichtet, an denen neben dem herkömmlichen Treibstoff an einigen Zapfsäulen auch „AdBlue“ getankt werden kann. „Das hat den Vorteil, dass erhebliche Mengen an Plastik, die durch Kanister anfallen, gespart werden können,“ betont Richard Lagotka.
• Ebenfalls im Zentrum entsteht ein Tankstellenshop. „Hier findet man alles, was man für den täglichen Bedarf braucht,“ so Lagotka weiter.
In einem großen Bistrobereich mit Sitzmöglichkeiten bietet sich zudem die Möglichkeit für eine kleine Pause, - zum gemeinsamen Mittagessen beispielsweise. Die Öffnungszeiten sind von 6 bis 22 Uhr vorgesehen. Nachts wird der Tankstellenbetrieb dann über einen Tankstellenautomat gewährleistet sein.
• Für Elektro-Autos sind vier Ladestationen vorgesehen.
• Außerdem wird es eine Doppelportalwaschanlage geben, so dass zwei Autos gleichzeitig gewaschen werden können, und 4 überdachte SB-Waschplätze sowie eine ohne Dach für größere Fahrzeuge, wie Wohnmobile zum Beispiel.
• Für die Scheibenreinigung wird es zudem Scheibenwasserzapfsäulen geben, außerdem 6 überdachte Staubsaugeplätze mit je zwei Schläuchen, so dass auch zwei Personen gleichzeitig ein Auto aussaugen können.
• E-Bike Ladestationen sind ebenso vorgesehen, damit Radfahrer, die z.B. auf dem angrenzenden „Lange Hessen Radweg“ unterwegs sind, ihr Rad „volltanken“ können.
• Nachhaltiger Wasserverbrauch – höchste Qualitätsstandards
• Auch beim Autowaschen wird der Fokus auf Nachhaltigkeit gelegt.
• So wird das Regenwasser in einer Zisterne gesammelt und für die Waschanlage aufbereitet. Auch das benutzte Wasser wird recycelt. Nach gründlicher Aufbereitung wird es wiederverwendet. „Dabei halten wir höchste Qualitätsstandards ein, die Autos werden blitzblank sauber ,“ so Richard Lagotka.
• Alle Dachflächen wiederum werden mit Photovoltaikmodulen belegt; ein Großteil des benötigten Stroms wird dadurch abgedeckt.
• Damit das Projekt auch für die weitere Zukunft gerüstet ist, ist abgesehen von den E-Fuels-Tanksäulen eine weitere Möglichkeit zum Umrüsten bzw. Erweitern vorgesehen.
• Eine Fläche auf dem Grundstück wird freigehalten, um zu einem späteren Zeitpunkt das vorhandene Angebot auf Wasserstoff zu erweitern.
19.07.2022
Interkom-Unternehmer/innen lernen sich kennen
Interkommunales Gewerbegebiet schreibt in Heskem-Mölln schon jetzt eine Erfolgsgeschichte
Das Gewerbegebiet Interkom ist ein außergewöhnliches Projekt. Um dieses Gebiet zu entwickeln, haben sich drei Kommunen – die Städte Marburg und Staufenberg sowie die Gemeinde Ebsdorfergrund zusammengetan. „Es ist ein Leuchtturmprojekt und Musterbeispiel, das vom Land mit 1,5 Millionen Euro unterstützt wurde“, betonte Bürgermeister Andreas Schulz bei der Begrüßung der Unternehmerinnen und Unternehmer, die sich demnächst auf dem InterKom Gelände ansiedeln werden. Sie waren zu einem Kennenlernfrühstück im Hotel-Restaurant Seebode auf dem Frauenberg eingeladen. Der Einladung gefolgt waren 14 von insgesamt 18 Geschäftsleuten. Das Treffen gab Ihnen die Gelegenheit sich untereinander sowie mit wichtigen Baupartnern bekannt zu machen.
Zu dieser zwanglosen Runde hatte Bürgermeister Andreas Schulz im Namen der InterKom GmbH eingeladen. Vertreten wurde diese an dem Vormittag durch Dr. Thomas Spies, dem Oberbürgermeister der Stadt Marburg, der stellvertretenden Bürgermeisterin der Stadt Staufenberg, Bianka de Waal-Schneider sowie den Geschäftsführern der InterKom GmbH, Norbert Mai und Friedhelm Kemper.
Bei seiner Begrüßung informierte Andreas Schulz, dass bereits 65 % der Fläche im Gebiet InterKom I und II verkauft seien und die Marke von 85 % in Kürze erreicht werde. Für die Gebiete InterKom III und IV bedeutet dies, dass es getreu den Verträgen und der Förderung in diesem Jahr weitergehen wird. Damit werden am Ende 16 Hektar Gewerbefläche erfolgreich vermarktet sein. Dieses Projekt wurde jüngst auch vom Regierungspräsidium Mittelhessen in Hungen als Paradebeispiel vorgestellt.
Musterbeispiel für wohnortnahe Arbeitsplätze
„Es werden viele Arbeitsplätze entstehen, was Arbeit zu den Menschen bringt und weite Fahrten zum Arbeitsplatz vermeidet“, betonte Andreas Schulz. Dieses Musterbeispiel für die Schaffung wohnortnaher Arbeitsplätze war auch der Grund für die bereits genannte finanzielle Förderung durch das Land Hessen. Alle Fraktionen in der Gemeinde Ebsdorfergrund haben das Projekt einstimmig beschlossen. Nur in Staufenberg gab es zwei Gegenstimmen. „Ohne die Vorfinanzierung der Ortsumgehung durch die Gemeinde Ebsdorfergrund wäre die Gesamtentwicklung nicht möglich gewesen“, erinnerte Bürgermeister Andreas Schulz. Er betonte zudem, dass InterKom das geplante Industriegebiet bei Moischt überflüssig mache.
„Sie haben sich für uns und wir uns für Sie entschieden“, sagte der Bürgermeister. Der Erfolg der Vermarktung soll nun auch in der Zeit der Bauphase fortgeschrieben werden. Das Treffen schaffte daher erste Voraussetzungen für kurze Wege zwischen dem Bauamt der Gemeinde, den Stadtwerken Marburg oder der Deutschen Telekom, deren Vertreter ebenfalls zum Frühstück eingeladen waren und sich als Ansprechpartner vorstellten sowie erste Gespräche tätigten.
In einer Vorstellungsrunde berichtete jeder Veranstaltungsteilnehmer und jede Veranstaltungsteilnehmerin kurz über sein Bauvorhaben und warum die Wahl auf Interkom gefallen war. Als häufigster Grund wurde genannt, dass das bisherige Geschäftsgelände zu klein geworden ist und man aber weiter regional gut aufgestellt sein will.
Für alle drei Kommunen bedeutet Interkom zusätzliche Gewerbeeinnahmen, für die Gemeinde Ebsdorfergrund besonders auch Mehreinnahmen bei der Grundsteuer B und auf mittlere Sicht auch mehr Einwohner.
Unternehmen, die sich im Gewerbegebiet Interkom ansiedeln, stellen sich vor
Stefan Gräser von der Gräser GmbH, mit Sitz in Marburg erklärte, dass er mit seinem Heizung- Sanitärbetrieb in der Gemeinde Ebsdorfergrund neu Fuß fassen möchte.
Reiner Kahle plant, seinen erfolgreichen Elektroinstallationsbetrieb zu vergrößern und ein weiteres Standbein zu stärken .
Christian Krempeck möchte mit seinem Kfz Betrieb einen zweiten Firmensitz schaffen, um für seine Kunden präsenter zu sein. Er plant in der Hauptsache, Leasingfahrzeuge aller Marken zu verkaufen.
Stefan Grau und seine Geschäftspartnerin Tanja Bunsenthal von der Firma Erdmännchen wollen im InterKom-Gebiet ein Geschäftshaus für Handwerker bauen. Zudem sind sie Ansprechpartner für alle Hochbau-, Tiefbau- und Erdarbeiten.
Michael Fischer befindet sich mit seinem Natursteinbetrieb bereits in der Nachbarschaft des InterKom Gebietes. Er plant seinen Betrieb, um eine Halle für Baustoffe zu erweitern.
Heiko Gringel von der Gringel Bau + Plan GmbH aus Schwalmstadt deckt eine große Bandbreite im Baugewerbe ab. Er entwickelt gerade in der Nachbarschaft von InterKom das Generationenpark Projekt. „Hier entsteht ein Zukunftsdorf“, erklärte Bürgermeister Andreas Schulz.
„Wo neue Mitten entstehen, sind wir gerne dabei“, sagte Martin Frettlöh von Volksbank Mittelhessen. Sie plant ein Gemeinschaftsprojekt mit Carsten Marin, Betreiber der Marktscheune Wittelsberg. Auf der gemeinsamen Geschäftsfläche sollen regionale Produkte im 24 Stunden Service zum Verkauf stehen.
Andreas Bartsch Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Marburg Biedenkopf erklärte, dass in den neuen Geschäftsräumen die Filialen von Ebsdorf und Dreihausen zusammengelegt werden. „Ich bin sehr optimistisch – das ist eine gute Standortwahl“, so Bartsch.
Richard Lagotka von Knies und Lagotka plant bis zum Jahresende die Eröffnung einer neuen Tankstelle am InterKom Kreisel. Hier wird es auch CO2 reduzierten Kraftstoff, Ladestationen, einen Waschpark sowie einen Shop geben.
Hakan Toker wird mit seiner Personenbeförderungsgesellschaft Vip car24 von Cappel nach Heskem umziehen, um sich vergrößern zu können.
Paul Bichert von der Bichert GmbH hat ein Grundstück im Mischgebiet gekauft. Hier sollen eine Konditorei sowie eine Autowerkstatt mit Autohandel entstehen. Gemeinsam mit seinem Geschäftspartner Norbert Wagner will er drei Mehrfamilienhaus im Generationenpark bauen.
Erich Lemmer von der Palettenwerk GmbH und Co. KG aus Staufenberg plant auf InterKom die Gründung einer Zweigstelle für die Produktion maßangefertigter Paletten.
Bernd Lemmer von der Westmark GmbH kündigte an, dass das in Wittelsberg ansässige Unternehmen, das in Lennestadt seinen Hauptsitz hat, sich um rund 150 Arbeitsplätze vergrößert wird. Die Firma Westmark produziert hochwertige Haushalthelfer, die in die „ganze Welt“ exportiert werden.
Thomas Rathke von der EDEKA Handelsgesellschaft Hessenring mbH lässt auf InterKom eine Einkaufsoase entstehen.
09.08.2021
Erste Firmen können Anfang 2022 bauen
Die Gemeindevertretung Ebsdorfergrund beschließt 1. Änderung Bebauungsplan „InterKom“
Mit der von der Gemeindevertretung beschlossen Änderung des Bebauungsplanes „InterKom“ hat die Gemeinde eine weitere Voraussetzung für die bedarfsgerechte Erschließung des interkommu-nalen Gewerbegebietes geschaffen. Ein weiteres Verfahren steht kurz vor dem Abschluss. Mit dem derzeit laufenden Baulandumlegungsverfahren werden die zu verkaufen-den Grundstücke so parzelliert, wie es die potentiellen Käufer wünschen. Das spart später Zeit und Geld.
Mit der Änderung des Bebauungsplanes bekommt InterKom eine weitere Erschließungsstraße. Diese erhielt von der Gemeindevertretung in Anlehnung an die vielen Margeriten auf dem nahegelegenen Sichtschutzwall den schönen Namen Margeritenweg. Zurzeit laufen die Erschließungsmaßnahmen durch die Baufirma Herzog so planmäßig, dass voraussichtlich Anfang des kommenden Jahres mit der Umsetzung der Investitions-pläne der sich ansiedelnden Unternehmen begonnen werden kann.
Für die geplante Tankstelle wurde der Bebauungs-plan ebenfalls geändert, um dort die benötigte Flächengröße zur Verfügung stellen zu können.
Die Gesellschafter der InterKom GmbH, die (Universitäts)Städte Marburg, Staufenberg und die Gemeinde Ebsdorfergrund, sind zuversichtlich, dass eine 60 - 70 prozentige Vermarktung der Gewerbeflächen noch in diesem Jahr realisiert werden kann. Dann könnte die von den Vertretungskörperschaften verabredete Erweiterung InterKom 3 und 4 zügig vorbereitet werden. Die Vermarktungsquote für InterKom 1 und 2 hatte das Regierungspräsidium auf 60 Prozent festgelegt.
Alles in allem scheint das mit Fördermitteln von knapp 1,6 Millionen Euro geförderte „Leuchtturmprojekt“ seinem Namen alle Ehre zu machen.
Wir halten sie an dieser Stelle weiter auf dem Laufenden.
08.04.2021
Interkommunales Gewerbegebiet von Marburg, Ebsdorfergrund und Staufenberg steht in den Starlöchern
Verhandlungen mit Firmen laufen derzeit.
Mit einem Ende der Bauphase ist im März 2022 zu rechnen. Noch laufen die Verhandlungen mit den Firmen, die sich auf den Flächen ansiedeln wollen, mit 15 bis 20 Anfragen befasst sich derzeit die für Entwicklung und Vermarktung gegründete „InterKom GmbH“.
Über diese kommen die erhofften Arbeitsplätze, von denen die beiden Städte und die Gemeinde ebenso wie von der Gewerbesteuer einmal profitieren. Ziel sei es, für alle Partner mehr Kapazitäten vor Ort zu erhalten. „Wir bringen Arbeits- und Ausbildungsplätze da hin, wo die Menschen wohnen“, sagt Bürgermeister Andreas Schulz (Ebsdorfergrund). Dadurch entfielen lange Fahrstrecken für die Pendler, „das kommt auch dem Klima zu Gute“.
Die Zusammenarbeit über Kreisgrenzen hinweg sei ein Zukunftsmodell, ohne dass Kommunen angesichts fehlender Gewerbeflächen nicht mehr weiter wachsen könnten, vielmehr weitere Firmen, die nicht expandieren können, verlieren würden. „Ein größeres Gewerbegebiet an zentraler Stelle mit guter Verkehrsanbindung ist wesentlich effektiver, als wenn eine einzelne Kommune mehrere kleine Gewerbegebiete an verschiedenen Standorten ausweist“, sagt Bürgermeister Peter Gefeller (Staufenberg).
Geplant sind unter anderem eine Tankstelle, verschiedene Handwerksbetriebe, etwa aus der Elektrotechnik oder dem Bau- und Kfz-Gewerbe, zudem eventuell eine Werbefirma oder Event-Gastronomie. So ganz fest steht die Zusammensetzung noch nicht, verschiedene Unternehmen benötigen unterschiedlich große Flächen, die Parzellen entstehen derzeit über das Baulandumlegungsverfahren. Den Vorzug erhalten heimische Firmen aus den drei Kommunen.
Mit den Nachbarn entstehe so vor Ort mehr Raum für bestehende Unternehmen oder neue Start-ups, „man muss regional denken“, lobt Bürgermeister Wieland Stötzel (Marburg). Die Lahnstadt verfüge zwar als größter Partner auch über mehr Gewerbeflächen, die Nachfrage sei aber hoch und Betriebe stießen räumlich zunehmend an Grenzen.
Fast 2 000 Meter Kanal sollen entstehen
Seit Jahren laufen die Planungen für das rund 8,5 Millionen Euro schwere Großprojekt, 2019 kam grünes Licht aus den drei Parlamenten, im letzten Jahr der Förderbescheid des Landes Hessen in Höhe von 1,5 Millionen Euro. Der Zuschuss fließt in die Finanzierung, die sich Marburg und Staufenberg zu je 25 Prozent sowie Ebsdorfergrund als Standortgemeinde zu 50 Prozent teilen. Dafür erhält die Gemeinde später 55 Prozent der Gewerbesteuereinnahmen.
Die Erschließung schlage mit 3,5 Millionen Euro zu Buche und kann demnächst starten. Der erste Teil dürfte in diesem Jahr fertig werden, die Arbeiten für „Interkom II“ dann in 2022. Für beide Gebiete soll rund 5 500 Quadratmeter Oberboden abgetragen, zudem knapp 9 000 Meter Kabel und Leerrohre verlegt werden. Auch Straßenbau und Abwasser nehme einen guten Teil der Pläne ein – fast 2 000 Meter Kanal für Schmutz- und Regenwasser sollen entstehen, erklärte Ingenieur Dr. Walter Grohmann.
Die Versiegelung der Flächen führt zu deutlich mehr Abwasser, das gebremst werden muss – dafür sorgen sollen zwei Rückhaltebecken, die das Wasser nach und nach abfließen lassen. Eine Sedimentationsanlage sorgt über ein Filtersystem für die Reinigung.
Berichterstattung Gießener Allgemeine:
22.12.2020
Bekanntmachung der Ausschreibung der Erschließung des Interkom-Gebietes hier einsehen
11. Dez.2020
„Gemeinsam geht es besser“
1,5 Millionen Euro Förderung für Leuchtturmprojekt der Kommunen Ebsdorfergrund, Marburg und Staufenberg: InterKom
Eine gute Nachricht für gleich drei glückliche und stolze Bürgermeister aus der Region:
v.li. Bürgermeister Peter Gefeller, Bürgermeister Andreas Schulz und Oberbürgermeister Dr.Thomas Spies
Das Land Hessen unterstützt das gemeinsame Projekt der Kommunen Ebsdorfergrund, Marburg und Staufenberg mit 1,5 Mio .Euro.
Zurzeit werden die Ausschreibungen vorbereitet und Gespräche mit potentiellen Betrieben finden statt. Die Erschließungsarbeiten werden im ersten Halbjahr 2021 beginnen.
„Die Nachfrage ist gut,“ erläutert Bürgermeister Andreas Schulz aus dem Ebsdorfergrund. Für 75% der Flächen des 8 Hektar großen Gewerbegebietes Interkom I und II vor den Toren von Heskem-Mölln gebe es mittlerweile Anfragen von weit über 20 Unternehmen, die Hälfte davon aus dem Ebsdorfergrund.
Große Herausforderung, aber schon jetzt ein Erfolgsmodell
Dass drei Kommunen aus zwei Landkreisen ein gemeinsames Gewerbegebiet auf den Weg bringen, ist hessenweit einmalig, aber „schon jetzt ein Erfolgsmodell,“ so der Oberbürgermeister der Stadt Marburg, Dr. Thomas Spies, der das Projekt als Lehrbeispiel für die Zukunft und damit weitere interkommunale Gewerbegebiete sieht.
Ein interkommunales Gewerbegebiet umzusetzen, sei eine große Herausforderung. „Es ist schwierig, aber klug,“ so Thomas Spies.
Denn ein großes Gewerbegebiet an zentraler Stelle mit guter Verkehrsanbindung sei wesentlich effektiver als wenn eine einzelne Kommune mehrere kleine Gewerbegebiete an verschiedenen Standorten ausweist.
„Zwar sind für eine Universitätsstadt wie Marburg ein Viertel des acht Hektar großen Gewerbegebietes überschaubar, aber in Marburg sind alle Gewerbeflächen für den Pharmastandort reserviert. Da gehen wir auch nicht dran,“ so der Oberbürgermeister.
Trotzdem gebe es natürlich Bedarf an Gewerbeflächen für kleine und mittelständische Unternehmen aus Marburg, die durch Interkom in der Region bzw. im Landkreis bleiben können.
Ähnlich geht es auch der Stadt Staufenberg, die selbst keine Gewerbeflächen mehr anbieten kann. „Deshalb sind wir froh, bei diesem Leuchtturmprojekt dabei zu sein,“ so Bürgermeister Peter Gefeller, der die gemeinsame Zusammenarbeit lobte und sich das für den Gießener Raum auch wünschen würde.
8,5 Mio. Euro Projekt
Vergangene Woche wurde das 8,5 Mio. Euro Projekt mit einem Zuschuss des Landes Hessen von 1,5 Mio. Euro belohnt.
„Dieser Zuschuss hilft die Eigenkosten finanzierbar zu machen,“ erklärt Bürgermeister Andreas Schulz. Diese liegen schätzungsweise bei 2 Mio. Euro, wovon die Gemeinde Ebsdorfergrund als Standortgeber 50% übernimmt und die Städte Marburg und Staufenberg jeweils 25%.
Eine weitere Förderung gab es in der Vergangenheit bereits vom Innenministerium in Höhe 75.000 Euro aus dem Programm Interkommunale Zusammenarbeit.
„Die Differenz zu den 8,5 Mio. Euro soll durch den Abverkauf der Grundstücke auf dem 8 Hektar großen Gewerbegebiet wieder reingeholt werden,“ so Andreas Schulz.
Erhalt von Arbeitsplätzen und Unternehmen in der Region; zusätzliche Gewerbesteuereinnahmen
Dass der Einsatz und die Investitionen sich lohnen, da sind sich alle drei Bürgermeister sicher, denn Interkom I und II sorgen für den Erhalt von Unternehmen, die sonst abgewandert wären, und damit für Arbeitsplätze vor Ort und in der Region.
„Das erhöht natürlich auch die Attraktivität der Standortkommune,“ meint Bürgermeister Andreas Schulz.
Außerdem bringt das Ganze natürlich auch zusätzliche Gewerbesteuereinnahmen in die Kassen der Kommunen. 55% der Einnahmen entfallen später auf die Gemeinde Ebsdorfergrund, die die Vorarbeiten und Verwaltungsabläufe übernommen hat;
Marburg und Staufenberg generieren jeweils 22,5% Gewerbesteuereinnahmen.
„Zusammen besser als alleine“
„Zusammen geht es besser als allein,“ – auch hier sind sich die drei Bürgermeister einig, denn durch die Zusammenarbeit konnte jede der drei Kommunen ihre Stärken einbringen.
Während Staufenberg als Initiator bei der Fördermittelbeantragung fungierte, unterstützte die Stadt Marburg u.a. beim Vergaberecht und die Ebsdorfergrund hat sich bei der Bauleitplanung eingebracht.
„Überregionale Zusammenarbeit ist die Zukunft,“ meint Peter Gefeller. Denn es gelte Arbeitsplätze dort zu schaffen, wo Menschen wohnen.
InterKom kann erweitert werden
Schon jetzt wird das Gelände am Ortsrand von Heskem-Mölln für einen EDEKA Markt und eine Sparkasse erschlossen, beide sollen im November 2021 eröffnen. Der Bau der Tankstelle könnte im 2. Halbjahr umgesetzt werden.
In den nächsten Jahren könnte das Gewerbegebiet um weitere acht Hektar – Interkom III und IV erweitert werden, „aber jetzt bringen wir erstmal dieses Projekt zu Ende,“ so Bürgermeister Andreas Schulz abschließend.
Die vollerschlossenen Quadratmeter kosten 60 bis 65 Euro. Interessenten melden sich bei dem Geschäftsführer der Interkom GmbH, Norbert Mai
April 2020
Interkom: 75.000 Euro Fördermittel für Entwicklung und Vermarktung des Leuchtturmprojektes
Wenige Tage vor Ostern erreichte die Gemeinde ein weiterer Bewilligungsbescheid über 75.000 Euro.
Das Leuchtturmprojekt des Interkommunalen Gewerbegebietes (InterKom) in Ebsdorfergrund erhält für die Entwicklung und Vermarktung 75.000 Euro Unterstützung durch die Hessische Landesregierung.
Bürgermeister Andreas Schulz rechnet für die Erschließung mit weiteren 1,5 Millionen Euro Förderung.
„Wir handeln hier schon für die Zeit nach der Coronakrise“, sagt Bürgermeister Andreas Schulz.
3 Kommunen arbeiten Landkreisübergreifend zusammen. Das ist bislang einmalig in Hessen. Auch deshalb schaut man ganz besonders aufmerksam in den Ebsdorfergrund.
Wohnortnahe Arbeits- und Ausbildungsplätze, kommunale Einnahmen und nicht
zuletzt die Entwicklung eines GrundZentrums haben Andreas Schulz angetrieben das Großprojekt in seiner Kommune an den Start zu bringen.
23. Dezember 2019
Interkommunales Gewerbegebiet in Heskem-Mölln
Ebsdorfergrund, Marburg und Staufenberg geben Startschuss für InterKom
Marburg. Acht Hektar Gewerbeflächen entstehen in den nächsten Monaten in Heskem-Mölln in der Gemeinde Ebsdorfergrund. Das interkommunale Gewerbegebiet „InterKom“ wird in Zusammenarbeit der Gemeinde Ebsdorfergrund mit der Universitätsstadt Marburg und der Stadt Staufenberg entwickelt. Die ersten Unternehmen sollen sich bis Ende 2020 dort ansiedeln können.
„Drei Kommunen aus zwei Landkreisen entwickeln gemeinsam ein interkommunales Gewerbegebiet. Das ist hessenweit einmalig“, sagen Ebsdorfergrunds Bürgermeister Andreas Schulz, Marburgs Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies und Staufenbergs Bürgermeister Peter Gefeller bei der Vorstellung von „InterKom“, das nun konkret in die Umsetzung geht. „Wir gehen das Projekt zusammen an, weil ein attraktiveres Angebot entsteht, wenn wir zusammenarbeiten und unsere jeweiligen Stärken einbringen."
Im ersten Schritt entwickeln die drei Projektpartner dort acht Hektar Gewerbefläche in InterKom I und II.
Perspektivisch kann das Gebiet auch um InterKom III und IV ergänzt werden. Die Stärken: „Alle drei Partner sprechen unterschiedliche Zielgruppen an. So wird ein gut durchmischtes, attraktives Gewerbegebiet entstehen“, erklärt Andreas Schulz. So kommen etwa über Marburg – durch seine Größe und Funktion als Oberzentrum und den Standort der Philipps-Universität – Anfragen nach Gewerbeflächen, der Ebsdorfergrund spricht Unternehmen in der eigenen Kommune an, und Staufenberg kann im Raum Gießen für eine Ansiedlung im Ebsdorfergrund werben.
„Die Stadt Marburg als starker und attraktiver Wirtschaftsstandort entwickelt sich beständig weiter und dehnt die Gewerbeflächen und die interkommunale Zusammenarbeit aus. Um unseren ansässigen Unternehmen und auch Interessenten für Neuansiedelungen adäquate Flächen anbieten zu können, wollen wir neben eigenen Gewerbeflächen auch dieses gemeinsame Gewerbegebiet entwickeln“, erklärt Marburgs Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies. „Das, InterKom‘ mit Ebsdorfergrund und Staufenberg ist für uns ein Pilotprojekt.“
„Das gemeinsame Projekt ist zukunftssichernd und zukunftsweisend“, sagt Staufenbergs Bürgermeister Peter Gefeller. „Es bringt den Menschen Arbeitsplätze in der Region, den beteiligten Kommunen Gewerbesteuereinnahmen und es ist ökologisch und für die Lebensqualität der Menschen sinnvoll, Gewerbe an klug ausgewählten Standorten zu bündeln – statt drei separater Gewerbegebiete jeweils alleine zu planen.“ Der Standort: InterKom ist direkt an der neuen Ortsumgehung von Heskem-Mölln gelegen und wird komplett über die Ortsumgehung erschlossen – es fällt also kein zusätzlicher Verkehr für den Ortsteil an.
Die Finanzierung und der Zeitplan:
Weil die Zusammenarbeit einmalig ist und Vorbildcharakter für weitere interkommunale Gewerbegebiete in Hessen haben kann, gab es für „InterKom“ 75.000 Euro Förderung aus dem IKZ (Interkommunale Zusammenarbeit) des Hessischen Innenministeriums. Damit haben die drei beteiligten Kommunen die Kosten für die Planung und Koordinierung von InterKom und der zugehörigen Rahmenbedingungen finanziert. Dazu gehört die Gründung der InterKom GmbH. Am 6. November 2019 haben Ebsdorfergrund, Marburg und Staufenberg die Gesellschaft gegründet, die die Entwicklung, Erschließung und Vermarktung des Gewerbegebiets in Heskem-Mölln unter der Geschäftsführung von Norbert Mai übernimmt. Am 20. Dezember haben die Gesellschafter nun einen städtebaulichen Vertrag mit der InterKom GmbH sowie eine öffentlich-rechtliche Vereinbarung geschlossen. Der regelt die Aufgaben der Gesellschaft, an der Ebsdorfergrund mit 50 Prozent und Marburg und Staufenberg mit jeweils 25 Prozent beteiligt sind. Zusätzlich rechnen die Projektpartner mit einem Zuschuss des Landes Hessen in Höhe von 1,5 bis 2 Millionen Euro für das „Leuchtturmprojekt“.
Geplant ist, dass die Gemeindevertretung der Gemeinde Ebsdorfergrund am 30. März den Satzungsbeschluss für die Bauleitplanung fasst - und damit den Weg frei macht für den Start der Erschließungsarbeiten im Frühsommer. Zeitgleich soll dann auch der Verkauf der Grundstücke beginnen. Zum Ende des Jahres 2020 sollen sich dann bereits die ersten Unternehmen ansiedeln können. „Wir haben bereits 36 Anfragen“, erklärt Andreas Schulz. Anfragen gebe es nicht nur aus den drei beteiligten Kommunen, sondern auch aus der ganzen Region und darüber hinaus. Vorgesehen ist bereits die Ansiedlung einer Tankstelle. Interessenten können sich an Geschäftsführer Norbert Mai (norbert.mai@jundp-gruppe.de) wenden. „Wir wollen zunächst die Bedarfe aus unseren drei Kommunen decken – darüber hinaus aber regional und überregional eine gute Adresse für Neuansiedlungen von Unternehmen sein“, so Mai.
Die Umsetzung kann nun so schnell erfolgen, weil InterKom bereits intern seit rund drei Jahren intensiv vorbereitet und geplant wurde. Die Gemeinde Ebsdorfergrund hat sich bereits in den Besitz der benötigten Grundstücke gebracht, die Erschließungsplanung ist abgeschlossen, die Bauleitplanung steht kurz vor dem Abschluss, die nötigen Verträge der beteiligten Projektpartner sind nun geschlossen.
Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies (vorne, v.l.), Bürgermeister Andreas Schulz, Bürgermeister Peter Gefeller, sowie Bürgermeister Wieland Stötzel (hinten, v.l.), Elisabeth Newton und Bianka de Waal-Schneider unterzeichnen die Verträge zur Gründung der InterKom GmbH. (Foto: Patricia Grähling, Stadt Marburg)
08.03.2019